DARK MATTER | SOMMERLIGHTS mit Nebel von MDG und Truss von SIXTY82

© Fotos: Eric Bauermeister

Lichtkünstler Christopher Bauder und Komponistin Akiko Haruna entführen Besucher mit „TENSOR“ unter freiem Himmel in fremde Welten aus Licht und Klang

Seit 2021 führt der deutsche Lichtkünstler Christopher Bauder Licht, Klang und Raum überaus erfolgreich in der Dauerausstellung DARK MATTER zusammen. Im letzten Jahr fügte er mit SOMMERLIGHTS erstmalig eine temporäre Lichtkunstinstallation im Außenbereich hinzu, die an lauen Sommerabenden zum Verweilen in anderen Sphären einlädt. Mit TENSOR, einer Kooperation von Bauder und der britischen Musikerin und Komponistin Akiko Haruna, ist in diesem Jahr eine Neuauflage der SOMMERLIGHTS in Berlin zu erleben.

Eine 30 Meter lange, 15 Meter breite und sechs Meter hohe Konstruktion aus SIXTY82 TPM Traverse schafft den Erlebnisraum von TENSOR, welchen wetterfeste Nebelmaschinen von MDG mit Atmosphäre füllen. Die großformatige Lichtkunstinstallation aus über 360 laufenden Metern Traverse beherbergt 400 LED-Röhren. Insgesamt 15.000 Einzelpixel lassen sich hier bespielen.

„Wir mappen die Pixel nicht einfach, sondern bespielen sie dreidimensional mit Hilfe unserer eigenen Software“, erklärt Christopher Bauder. 90 PAR-Scheinwerfer in der Decke, 20 Moving Lights und vier Laser komplettieren die lichttechnische Ausstattung und schaffen in verschiedensten Kombinationen immer wieder neue Wirkungen.

„Die Grundidee von TENSOR ist, einen Eindruck zu vermitteln, wie es sich anfühlen könnte, auf einem fremden Planeten zu landen. Ein Ort voller Rätsel und Unwägbarkeiten, unbekannter Spezies und alternativer Naturgesetze“, fährt der Lichtkünstler fort. „Diese Entdeckungsreise, oszillierend zwischen fantastischem Traum und bedrohlichem Albtraum, illustrieren wir mit Hilfe verschiedener Darstellungsformen.“

So wird TENSOR zum dreidimensionalen Erfahrungsraum aus 400 Lichtern, beinahe lebendig, in jedem Fall faszinierend. Akiko Harunas Mischung aus filmischem Sounddesign, elektronischer Musik und kraftvollen Klanglandschaften verdichtet den Raum zusätzlich und zieht den Reisenden tiefer in die unbekannte Sphäre hinein.

MDG Nebel als dynamisches Gestaltungselement

Um die Geschichte zu erzählen, sei Nebel von großer Bedeutung, wie Bauder berichtet: „In jener fremden Welt von TENSOR raucht und schmaucht es allerorten. Deshalb ist Nebel ein sehr wichtiger Teil der Installation. Obwohl sich die Installation im Freien befindet, wünschten wir uns möglichst viel Kontrolle über die Dichte des Nebels. Denn auch der Nebel ist ein dynamisches Element: In einigen Momenten benötigen wir wirklich dichten, kaum durchdringbaren Nebel, in wieder anderen eher eine transparente Szenerie.“

Während im Innenbereich die Installation GRID bereits von einer MDG Atmosphere ATMe und zwei MDG Me1 Generatoren mit Haze und Nebel versorgt wird, vermitteln bei TENSOR vier wetterfeste MDG Me2 WPE Maschinen, jeweils in den Ecken der Installation platziert, die ideale Nebel-Balance im Freien.

Für Bauder eine glasklare Entscheidung: „Das, was wir brauchen, funktioniert nach meiner Erfahrung nur mit MDG Nebelmaschinen. Deshalb versuche ich immer diese Maschinen zu spezifizieren, sowohl für eigene als auch für Kundenprojekte. Nebel ist eben nicht gleich Nebel. Es gibt Riesenunterschiede. Hinzu kommt, dass Laser, Movinglights und LED-Tubes im Grunde ganz unterschiedliche Nebelqualitäten verlangen, um optimal wirken zu können. Erst durch den Nebel verwebt sich die Technik zu einer Lichtmasse, mit der wir räumlich arbeiten können.“

Was die MDG-Geräte auszeichne sei „die Qualität des Nebels an sich sowie die extrem langen Standzeiten“. Bauder fährt fort: „Während Nebel von anderen Maschinen oft sofort verweht, bleibt der MDG Nebel stehen. Das bedeutet wiederum, dass man weniger Output und weniger Fluid braucht, um die gleiche Dichte zu erzielen. Schließlich ist der Nebel ein beträchtlicher Kostenfaktor bei einer solchen Outdoor-Installation. Darüber hinaus sind die Maschinen wartungsfrei, bieten eine gleichbleibende Nebelqualität und sehen nicht zuletzt auch sehr gut aus. TENSOR ist definitiv die bestbenebelte Outdoor-Location, die ich je gesehen habe.“

SIXTY82 TPM Traverse garantiert windlastsichere Konstruktion

Für die Konstruktion selbst entschied sich der Künstler für die neue, robotergeschweißte TPM29S Traverse in schwarz von SIXTY82. Die Traverse bietet nicht nur eine perfekte Passform und absolut saubere Optik, sondern ist auch bis zu 25% stärker als vergleichbare Traversen.

Ein wichtiges Kriterium, wie Christopher Bauder erläutert: „Damit wir auch im Hochsommer nicht auf die vollkommene Dunkelheit warten müssen, brachten wir oben  eine relativ blickdichte Gaze zur künstlichen Verdunkelung ein. Dies bringt natürlich eine höhere Windlast mit sich. Mit der TPM Truss sind wir jedoch auf der sicheren Seite. Das elegante Aussehen der Traverse war mir wichtig, weil die Truss selbst gestalterisches Element ist und zur Gesamtwirkung der Installation beiträgt. Wir beleuchten die Traversen teilweise von innen. Da kommt es schon auf die Optik an.“

Absolut flexible Traversenabgänge dank Hang-On82

Die Querverbindungen innerhalb von TENSOR wurden mit SIXTY82 Dreipunkt-Traverse M29T realisiert. Diese sind einfach und absolut flexibel mittels der universell einsetzbaren Traversenabgänge Hang-On82 von SIXTY82 realisiert worden, mit welchen sich einzusetzende Traversenstrecken an jeder beliebigen Stelle im Rigg einhängen lassen.

„Mit Hilfe der Hang-Ons erreichten wir die nötige Flexibilität beim Abhängen der Lichtelemente – ohne Installation eines Subgrids“, bekräftigt Bauder. „Etwas Vergleichbares hatte ich noch nie zuvor gesehen. Eine sehr innovative Lösung, die für unseren Zweck optimal geeignet war.“

Sowohl das Truss als auch die Nebelmaschinen wurden von der cast C.ADOLPH & RST Distribution aus Hagen geliefert. Über die langjährige Zusammenarbeit mit cast berichtet der Künstler: „Die Beratung ist hervorragend. Wir haben viele Tests im Vorfeld der Installation durchgeführt. Christian Pies von cast kam zu uns, um eine MDG-Maschine unter realen Bedingungen vorzuführen, was uns die Möglichkeit gab, die Leistung mit der anderer Geräte vor Ort zu vergleichen. Glücklicher Umstand: Während des Tests herrschte starker Wind. Wir hatten also Gelegenheit, direkt den Worst Case zu testen – und waren sehr beeindruckt von dem MDG-Gerät.“

Christopher Bauder gestaltete die Installation. Akiko Haruna komponierte die Musik. Marc Liebold und Florian Fink von der WHITEvoid GmbH waren für die technische Planung und Umsetzung der Installation verantwortlich.